Am Dienstag, den 9.11.2021, werden wir in der Schule und an verschiedenen anderen Lernorten in Thüringen für die Klassen 7-12 einen Projekttag zum Thema“ Jüdisches Leben in Thüringen und Deutschland“ durchführen.

Worum geht es uns bei der inhaltlichen Gestaltung dieses Schultages? 

Die Breite der Themen zeigt, wie weit der Bogen ist, den wir spannen werden. 

Es geht um jüdisches Leben in Jena, Weimar und Erfurt, in Thüringen und in Deutschland. 

Es geht um das Erinnern an die Shoah.

Es geht um die systematische Verunglimpfung jüdischer Wissenschaftler in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts und schon vorher.

Aber es geht auch darum, zu erfahren, wie unsere jüdischen Mitbürger:innen heute leben. 

Welche Erfahrungen machen sie mit den Mitmenschen anderer Glaubensrichtungen? 

Wie leben sie ihre Traditionen, ihre Feste und Gebräuche und welche sind das überhaupt? 

Was bedeutet Judentum? 

Wie verarbeitet eine jüdische Gemeinschaft solche Erfahrungen, wie die in Halle und an anderen Orten in Deutschland? 

Andere Fragen, denen wir nachspüren möchten, sind: 

Wie kann ich mich antisemitischen Haltungen entgegenstellen?

Wie stehen Unternehmen wie Topf und Söhne in Erfurt zu ihrer Vergangenheit?

Wie versuchen rechtsradikale und neonationalistische Bewegungen, Jugendliche für ihre politischen Zwecke zu vereinnahmen? 

Welche Rolle spielen die Medien dabei? 

Und: Der Klang der Stolpersteine

Seit einigen Jahren beteiligt sich das Christliche Gymnasium am Klang der Stolpersteine. Dabei gestalten Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe das Programm an der Stele in der Löbstedter Straße 56, wo sich das ehemalige KZ Außenlager befunden hat.

Die Projektgruppe, die dieses Jahr im Rahmen von Globales Lernen aktiv wurde, hat sich mit den Themen Stolpersteine, Judenverfolgung, Nationalsozialismus und Zwangsarbeit beschäftigt und ein Programm mit Musik, Gedichten, jüdischem Gebäck und Brot sowie Informationen zu diesem ehemals düsteren Ort entwickelt. 

Das Programm beginnt um 17.45 Uhr und endet um 18.15 Uhr mit dem gemeinsamen Lied "Dos Kelbl", das an allen Stolpersteinen Jenas zu dieser Zeit gesungen wird.

Alle sind zu diesem Programmpunkt herzlich eingeladen!

Auch in unsere Schule treten immer wieder - meist versteckt - kleine Zettelchen, Briefchen, Symbole auf, die darauf schließen lassen, dass auch unsere Schüler*innen sich mit rechtsradikalem Gedankengut und Verschwörungstheorien beschäftigen. 

Besonders haben wir das in Chats, in WhatsApp-Gruppen beobachtet, wo man sich eben unbeobachtet glaubt und hemmungsloser auftritt. 

Zudem ist "Kirche und Judentum" zentrales Thema der evangelischen Kirche in diesem wie auch im letzten Jahr.