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Deutsch-polnische Schülerbegegnung in Jena und Lidzbark-Warmiński 2018

Bereits zum achten Mal trafen sich Schülerinnen und Schüler unserer Schule mit Schülerinnen und Schülern des Gimnazjum Nr 1 in Lidzbark-Warmiński. Nach ca. dreimonatigem Kennenlernen über soziale Medien kamen unsere polnischen Gäste am 23. September abends um 20.30 Uhr in Jena an


Bereits zum achten Mal trafen sich Schülerinnen und Schüler unserer Schule mit Schülerinnen und Schülern des Gimnazjum Nr 1 in Lidzbark-Warmiński. Nach ca. dreimonatigem Kennenlernen über soziale Medien kamen unsere polnischen Gäste am 23. September abends um 20.30 Uhr in Jena an und wurde von ihren Jenaer Gastgeberinnen und Gastgebern der Klasse 10b in Empfang genommen. Während der Begegnung wurde in der Schule intensiv in binationalen Gruppen an verschiedenen Themen gearbeitet. Die Arbeitsergebnisse wurden am letzten Tag der Begegnung vorgestellt und brachten interessante Erkenntnisse zum Vorschein. So wurde mit manchem Vorurteil aufgeräumt und es kam heraus, das deutsche und polnische Jugendliche doch sehr viel gemeinsam haben. Letztlich, so der Tenor, sei es egal, welche Nationalität ein Mensch hat und es ginge darum, den Menschen als Menschen zu akzeptieren. Wir waren aber nicht nur in der Schule tätig, sondern haben auf Exkursionen die Gedenkstätte Deutsche Teilung in Mödlareuth, das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und die MDR-Studios in Leipzig besucht, um etwas über die Geschichte der Teilung Deutschlands und über die Arbeitsweise einer modernen Rundfunkanstalt zu erfahren. Freizeit gab es natürlich auch. Ein auf Elterninitiative organisierter Bowlingabend mit anschließendem Pizzaessen war ein großer Erfolg und diente dem besseren Kennenlernen. Am 29. September reisten die polnischen Gäste wieder aus Jena ab und am 14. Oktober brachen Schülerinnen und Schüler der 10b zum Gegenbesuch nach Lidzbark auf.  Dort erwartete sie zunächst ein „Polnisch Intensivkurs“, in dem sie erfuhren, welche Herausforderungen diese Sprache schon allein im Bereich der Aussprache bereithält – von der Grammatik ganz zu schweigen. Exkursionen führten uns nach Olsztyn, die Hauptsadt der Woiwodschaft ErmlandMasuren, zu der Lidzbark gehört und nach Gdańsk. In Olsztyn besuchten wir das Planetarium und die Schülerinnen und Schüler stellten sich den Herausforderungen, die ein Escape-Room bereithält. In Gdańsk besuchten wir nach einem Abstecher an die Ostsee das Museum der Geschichte des Zweiten Weltkriegs, in dem die Ereignisse vor und während des Zweiten Weltkrieges sehr eindrücklich dargestellt werden. In Lidzbark wandelten wir beim Besuch des Schlosses auf den Spuren Kopernikus, der dort große Teile seines Werkes verfasst hat. Ausgesprochen spannend wurde es am letzten Tag, an dem es um die Frage ging, was es eigentlich heißt, Deutsche/Deutscher zu sein bzw. Polin/Pole und sehr intensiv diskutiert wurde, welche Verantwortung man als Deutsche/Deutscher für die Ereignisse Vergangenheit hat, obwohl man in der Zeit gar nicht gelebt hat. Beeindruckend offen haben die Schülerinnen und Schüler geäußert, dass sie selber nicht wüssten, wie sie sich in schwierigen Situationen verhalten würden und dass die Verantwortung die Verpflichtung mit einschließt, dass man alles daran setzt, dass sich die fürchterlichen Ereignisse der Vergangenheit nicht wiederholen. Dieser offen und vorurteilsfrei geführte Dialog zwischen den Schülern war ein großartiger Abschluss der Schülerbegegnung. So ein Austausch ist ohne Unterstützung durch viele Menschen nicht realisierbar. Kollegen verzichten auf Unterrichtszeit und Eltern nehmen Kinder als Gäste in ihre Familien auf. Das ist nicht selbstverständlich und dafür möchte ich mich bedanken. Die finanzielle Unterstützung der Schülerbegegnungen erfolgte in nicht unerheblicher Höhe durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk.