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Gedanken zum Start in die Ferien

Noch immer bestimmt die Pandemie unseren Alltag – zumindest erleben wir noch kein Zurück zur Normalität, wir hören noch keine Entwarnung, wir sind immer noch, vielleicht sogar umso mehr zu Vorsicht und Umsicht angehalten und wissen jetzt, zum Ferienbeginn, auch noch nicht, wie es danach weitergehen wird.

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Aber wir sind nicht ohne Hoffnung, sondern dürfen daran glauben und darauf vertrauen, dass die Krise irgendwann ein Ende haben wird, dass wir uns wiedersehen werden, dass irgendwann unser Leben wieder weitgehend „normal“ ablaufen wird. Gott sei Dank!

Einer der Tageslosungstexte dieser Woche aus dem Johannesevangelium stammt aus einem traurigen, schwierigen Moment im Leben von Jesus und seinen Jüngern. Jesus nahm von ihnen Abschied, weil er wusste, dass seine Verhaftung, ja sein Tod vor ihm lag. In der Luther-Bibel ist der Abschnitt überschrieben mit „Trauer und Hoffnung bei Jesu Abschied“ und der Tagesvers am vergangenen Mittwoch lautete:

„Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ Joh16,22

Erstaunlich, dass Jesus in diesem bedrückenden Moment von der Freude der Jünger redet. Erstaunlich auch, dass er im Angesicht seines eigenen Todes von einem Wiedersehen spricht, aber Jesus sieht bereits weiter, als das normale menschliche Auge reicht: Er hat bereits die österliche Perspektive auf seine Auferstehung und sein Wiederkommen.

Dieser Perspektivwechsel gilt auch uns: Wir Christen haben allen Grund, auch schon in Zeiten der Traurigkeit, der Schwierigkeit, des Schmerzes, ja sogar des Todes mitten in dieser Welt von Freude, Hoffnung, Heilung und Leben zu sprechen, so wie Jesus es hier tat. Er ist der Grund unserer Hoffnung, denn er selbst hat den Tod und die Gottesferne überwunden. Er öffnet uns in unserem begrenzten Leben die Perspektive der Ewigkeit Gottes. Es ist derselbe Textabschnitt, in dem ein weiterer Hoffnungsvers steht: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Vers 33b)

Jesus negiert unsere Angst nicht, sondern er weiß, dass sie zu unserem Leben in dieser Welt nun einmal dazu gehört – nicht nur in Zeiten von grassierenden Viren, sondern auch an vielen anderen Stellen. Aber er macht uns Mut zu glauben, dass nichts in der Welt so groß ist, dass Jesus nicht größer, dass Gott nicht mächtiger wäre – selbst der Tod nicht!

Wir dürfen bald Ostern feiern – anders sicher als in anderen Jahren, aber nicht weniger gewiss, dass Christus die Welt und den Tod überwunden hat und neues Leben für den bereithält, der ihm nachfolgt. Möge uns gerade in diesem Jahr die Osterbotschaft neu berühren und ins Herz gehen!

Ein altes Hoffnungslied, das häufig zum Jahreswechsel gesungen wird, ist mir gerade in dieser schwierigen und ungewissen Zeit wieder einmal neu wichtig geworden, weil es auch eine neue Perspektive auf das, was wir erleben, wirft. Ich lade euch ein, euch das Lied mit dem bekannten Text in einer musikalisch moderneren, aber mich sehr ansprechenden Version unter folgendem Link anzuhören:

www.youtube.com/watch

Bleibt behütet und eine gesegnete Osterzeit wünscht Jörg Steinmetz