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Geschichte

Schulgründung

In der recht einheitlichen Schullandschaft in den neuen Bundesländern gab es Anfang der neunziger Jahre ein Defizit an alternativen Angeboten. Es war der Wunsch von Eltern aus Jena, ihre Kinder auf ein christliches Gymnasium zu schicken. Die Eltern schlossen sich zusammen und gründeten einen Elternverein. Ihr Ziel war die Gründung eines Christlichen Gymnasiums. Sie wollten ein Gymnasium in freier Trägerschaft mit entschieden christlichem, sozialdiakonischem Profil, konfessionsübergeifend, ökumenisch konzipiert, offen für Nichtchristen und zugleich in der gemeinsamen Trägerschaft der beiden großen Kirchen.

Sie wollten also nicht nur Kindern von Christen innerhalb des Schulsystems einen Raum für christliche Erziehung schaffen. Man wollte mit der Gründung der Schule die Ghettosituation der Christen in den Gemeinden überwinden. Die Kirchengemeinden waren von der Gründung eines christlichen Gymnasiums am Anfang nicht so begeistert. Sie befürchteten, dass das christliche Gymnasium ein eigenes, geschlossenes Ghetto aufbauen würde und somit an den anderen Schulen zu wenig christliche Schüler verbleiben könnten.


Die Finanzlage der ostdeutschen Kirche ist miserabel. Darum ist sie auf Unterstützung westlicher Kirchenleitungen angewiesen. Es bedurfte beharrlicher Überzeugungsarbeit, Partner in den westdeutschen Landeskirchen für die Förderung des Schulprojektes in Jena zu gewinnen.

Das christliche Gymnasium benötigte ein Gebäude, um die ersten Schüler darin unterzubringen und nun das Christliche Gymnasium aufzubauen. Im Jahre 1993 verhandelte der Elternverein, heute der Förderverein, mit der Stadt Jena. Mit Erfolg: Sie bekamen das rote Backsteinhaus in der Grietgasse 17. Im Jahre 1996 wurde das christliche Gymnasium erweitert. Wir erhielten die erste Etage des Nebengebäudes dazu sowie die Turnhalle und das Lehrerzimmer. 1997 übernahm das Christliche Gymnasium das ganze Gebäude. Im Schuljahr 1999/2000 wollten wir dann in unser neues Schulgebäude in der Altenburger Straße umziehen. Die Gebäude in der Grietgasse boten nicht den nötigen Platz für unsere immer weiter wachende Schule. Das vordere Gebäude ist inzwischen abgerissen worden, das hintere wurde saniert. Da dort Peter Petersen schon die Jenaplan-Schule entwickelt hatte, steht es unter Denkmalschutz.

Das Projekt hat sich gelohnt

Hat sich also das Projekt Christliches Gymnasium Jena gelohnt? Ein Vater: „Wir haben es nicht bereut, uns für diese Schule entschieden zu haben. Im Gegenteil, alle unsere Erwartungen sind übertroffen.” Eine Mutter: „Dies hier ist keine Eliteschule. Wir haben hier auch Probleme. Aber es ist ein großartiger Lebensraum für Kinder.”

 

Schwerter zu Pflugscharen – Kaserne zur Schule

Im Sommer 1999 erreichte die Schule einen weiteren Höhepunkt ihrer Geschichte. Sie konnte das alte provisorische Gebäude, das inzwischen viel zu klein geworden war, verlassen und in eine alte Reichskaserne im Norden Jenas umziehen, die von der Kirche gekauft und saniert worden war.

In dieser Kaserne waren zu DDR-Zeiten russische Soldaten stationiert, 1992 verließen die letzten von ihnen die Stadt. Die Kasernen standen dann jahrelang leer. Als klar war, dass unsere Schule in eine alte Kaserne umziehen sollte, ging eine Gruppe von Schülern auf Spurensuche in dem Gebäude. Sie entdeckten einige zurückgelassene Gegenstände und auch – was natürlich am interessantesten war – in Mauerritzen und Rohren versteckte Briefe. Diese wurden übersetzt und mit vielem anderen Material über die Geschichte unseres Schulgebäudes in einer Broschüre veröffentlicht, die inzwischen aber vergriffen ist.

Turnhalle

Unser Gebäude ist fertig, die alte Kaserne ist nun Schule geworden, schneller als wir alle erwartet hatten. Daneben ist eine Mensa gebaut worden, in der vor allem mittags gegessen wird. Aber auch Schulveranstaltungen wie z. B. Schülerdiskos finden hier statt.

Uns fehlt mittlerweile nicht einmal mehr eine Turnhalle. Dafür hatte das Geld der Kirche nicht gereicht, sie hat die Finanzierung von vorneherein abgelehnt. So wurde unser Förderverein aktiv und hat bei Eltern und anderen Spendern Geld gesammelt. Auch die Schüler starteten verschiedene Aktionen, sodass schließlich soviel Geld zusammengekommen ist, dass auch noch weitere Fördergelder genehmigt werden konnten. Im Sommer 1999 wurde daraufhin der Grundstein für die Turnhalle gelegt. Danach warteten Schüler, Lehrer und Eltern gespannt auf den Baubeginn. Anfang Februar 2000 begann der Bau. Wir lernten und arbeiteten auf einer Baustelle. Seit dem 27. Februar 2001 findet in der an diesem Tage eröffneten Turnhalle der Sportunterricht statt. Bis dahin stand dafür nur ein Doppelklassenraum (ohne Wand dazwischen) zur Verfügung...