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Erstellung des Konzeptes im Schuljahr 2022 2023 2024

Aus ihrer Verantwortung für Bildung und Erziehung in den Ländern, hat sich die Kultusministerkonferenz zur Vorbeugung und Aufarbeitung von sexuellen Missbrauchsfällen und Gewalthandlungen in Schulen und schulnahen Einrichtungen verständigt. Aus dieser Handlungsempfehlung und Berichten über sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen in Einrichtungen und Organisationen resultiert die Erarbeitung eines Konzeptes zum Schutz vor sexueller Gewalt. Zu Beginn der Schutzkonzept-Entwicklung ist es uns wichtig, breit darüber zu informieren und zur Beteiligung einzuladen: das Kollegium, die Eltern, die Schülerinnen und eine Fachkraft, die den Prozess und die Strukturierung begleitet. Dies wollen wir jetzt auch für unsere Schule tun und würden uns über Ihre Unterstützung und Mitwirkung dabei freuen. Was ein Schutzkonzept ist und wie dies entwickelt wird, möchten wir Ihnen gerne vorstellen:

Übersicht und Vorgehensweise

Aktueller Stand

Da Grundlagenwissen die Voraussetzung für die Entwicklung weiterer Bausteine ist, haben wir bereits eine erste Fortbildung als Aufschlag absolviert. Mit der Online-Fortbildung "Was ist los mit Jaron“ haben wir im Kollegium einen ersten gemeinsamen Standpunkt geschaffen. Im Kollegium hat sich bereits eine Projektgruppe gefunden, die nun mit Eltern und Schülerinnen vervollständigt werden soll. Die Projektgruppe besteht derzeit aus Frau Raab (Schulleitung), Herr Rauchmaul (Schulsozialarbeiter), Frau Scholz, Frau Naumann, Frau Goden und Frau Wiederhold, Frau Schneider, Frau Spanier und Herr Palm. Desweitern werden wir durch eine externe Fachkraft, Frau Heike Koberstein vom Schulamt Ostthüringen durch den Prozess begleitet.

Risikoanalyse

Die Risikoanalyse legt offen, wo die „verletzlichen“ Stellen unserer Schule liegen und damit wollen wir im Januar beginnen. Dazu wollen wir im Vornherein das Selbstevaluationstool "Du bist gefragt!“ nutzen und uns danach zwei Fragestellungen widmen:

Das Selbstevaluationstool "Du bist gefragt!" enthält einen umfangreichen Fragenkatalog, der sich in Teilen auch zur Partizipation der älteren Schülerinnen und Schüler an der Risikoanalyse eignet.

Welche Strukturen, räumlichen Gegebenheiten, Situationen oder Gepflogenheiten bergen besondere Risiken für sexuelle Übergriffe bis hin zu Missbrauch?

Wie groß ist die Gefahr, dass eine Schülerin oder ein Schüler an dieser Schule keine Hilfe findet oder gar nicht danach sucht?

Interventionsplan

Ein Plan für das Vorgehen in einem Verdachtsfall von sexueller Gewalt bietet allen schulischen Beschäftigten die erforderliche Orientierung und Sicherheit. Er enthält auch ein Rehabilitationsverfahren für den Fall eines unbegründeten Verdachts.

Verhaltenskodex

Wie wird mit Situationen umgegangen, die von Tätern und Täterinnen ausgenutzt werden könnten? Verbindliche Vereinbarungen im Kollegium helfen allen: Sie schützen Schülerinnen und Schüler und können Beschäftigte vor falschem Verdacht bewahren.

Präventionsangebote

Schule ist der Ort, an dem alle Mädchen und Jungen altersangemessene Informationen über sexuelle Gewalt bekommen sollten. Auf welche konkreten Präventionsprojekte können wir zurückgreifen und wie sieht die präventive Erziehungshaltung im Schulalltag aus?

Kooperationspartner

Welche weiteren Kooperationspartner sollen neben der externen Fachkraft vom Schulamt Ostthüringen einbezogen und gewonnen werden, um im Verdachtsfall Unterstützung zu leisten?

Ansprechstellen und Beschwerdestrukturen

Vertrauenslehrkräfte, Angebote der Schulsozialarbeit und andere Ansprechstellen sind ein wichtiges Signal an Schülerinnen und Schüler in Notlagen. Welche funktionierenden Beschwerdestrukturen haben wir bereits bzw. welche benötigen wir noch?

Fortbildungen

Welches Basiswissen über sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist für alle schulischen Beschäftigten unerlässlich und muss es noch weitere Fortbildungen im gesamten Kollegium sowie in Teilen des Kollegiums geben?

Übernahme ins Leitbild

Der Schutz von Schülerinnen und Schülern vor sexueller Gewalt wird im Leitbild der Schule und im Schulprogramm verankert.

Momentan befassen wir uns mit der Risikoanalyse und haben die Gefahrenpotenziale in Räumliche Bedingungen und Gelegenheiten gegliedert. Bei der Analyse der Örtlichkeiten haben wir auf folgende Dimensionen geachtet:

  • besondere Nutzung
  • soziale Bedingungen (1 zu 1/ Gruppe)
  • wer ist gefährdet, Einsehbarkeit
  • Gefahr von außen, Gefahr von innen
  • Gefahr aus der eigenen Gruppe
  • Zugänglichkeit (Schließung)
  • Fluktuation

Gefahrenpotenzial

Räume

Gelegenheiten

hoch

 

 
  • Sportumkleiden (sehr akut)
  • Toiletten (sehr akut)
  • Schwimmhalle
  • Turnhalle
  • Sportlehrer*innenraum
  • Vorbereitungsräume
 

 

Schüler*innen gegenüber Schüler*innen

 

 

Lehrer*in gegenüber einzelnen Schüler*innen

 

mittel

 
  • SLZ
  • Beratungsräume
  • schlecht einsehbare Bereiche im Hof
  • Raum der Stille
  • Kellerräume (Druckerei/Bandraum/Fotolabor/Holzwerkstatt)
  • Hausmeisterräume
  • Gänge/Treppen
  • SchüCa
  • DG-Raum
  • Klassenräume
 
 

niedrig

 

 
  • Grünes Klassenzimmer
  • Fachräume
  • Mensa
 

Gefahr von außen